Im Rahmen seiner groß angelegten digitalen Vermittlungsinitiative geht das Frankfurter Städel Museum den nächsten entscheidenden Schritt. In Kooperation mit der Leuphana Universität Lüneburg, Institut für Philosophie und Kunstwissenschaft und Centre for Digital Cultures, hat das Museum einen umfassenden kostenfreien Onlinekurs entwickelt. Im Verlauf des aufwändigen und groß angelegten Projekts entstand ein innovatives Vermittlungsformat, das neue Akzente im Bereich Bildung im Netz setzen soll. „Kunstgeschichte Online – der Städel Kurs zur Moderne“ führt von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Basierend auf Werken der Städelschen Sammlung erwartet die Lernenden ein abwechslungsreiches Programm mit rund 40 Stunden Arbeitsmaterialien zur Kunstgeschichte. Neben einführenden und erklärenden Filmen zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten finden Kursteilnehmer spielerische Lernformate, vertiefende Texte sowie einen umfangreichen Zeitstrahl zu historischen Ereignissen, Künstlern und Schlüsselwerken der modernen Kunst von 1750 bis heute. Durch den Kurs führt der renommierte Schauspieler Sebastian Blomberg, das Sound-Design gestaltete der Berliner Musiker Boys Noize. Das neue digitale Angebot richtet sich an alle, die auf abwechslungsreiche, zeitlich flexible Weise kunsthistorische und bildwissenschaftliche Kenntnisse erlangen wollen. Gleichermaßen Bildungs- und Weiterbildungsangebot ist der Onlinekurs für Teilnehmer ohne kunsthistorisches Fachwissen ebenso attraktiv wie für jene, die bereits Vorkenntnisse besitzen. Er eignet sich sowohl zum begleitenden Lernen neben Schule, Ausbildung, Studium oder Beruf wie auch als unterhaltsamer und informativer Einblick in die Kunstgeschichte. Damit folgt dieses neue Angebot dem übergeordneten Anliegen des Städel, seinen Bildungsauftrag weit über die physischen Grenzen des Museums hinaus wahrzunehmen und unterschiedliche Zielgruppen zeitgemäß und innovativ für die Beschäftigung mit Kunst und Kultur zu begeistern. „Kunstgeschichte Online – der Städel Kurs zur Moderne“ ist ab 16. März 2016 kostenfrei über den Link onlinekurs.staedelmuseum.de zu erreichen.

Der Onlinekurs wird gefördert durch den Städelschen Museums-Verein e.V. mit Unterstützung der Christa Verhein-Stiftung.

Methodik und Aufbau des Kurses
Der Onlinekurs des Städel Museums bietet ein vielschichtiges Lernumfeld für das angeleitete Selbststudium. Dabei macht er sich die Vorteile des digitalen Raums, wie etwa die abwechslungsreiche Verknüpfung von Inhalten über unterschiedliche Medien, zu Nutze. Anhand von rund 250 ausgewählten Werken des Städel schafft das Kursprogramm eine wirkungsvolle Verbindung zwischen der Vermittlung kunst- und bildwissenschaftlicher Theorie in Form von Filmen, Texten, einem umfangreichen Zeitstrahl sowie interaktiv gestalteten Aufgaben, bei denen die Kursteilnehmer ihr erworbenes Wissen auf die Probe stellen können. Der Zugang zu den Werken erfolgt über Fragen und Problemstellungen, die vielfältige Perspektiven auf die jeweiligen Werke und Themenkomplexe eröffnen. Anstatt nüchtern und in chronologischer Abfolge kunsthistorisches Faktenwissen aufzubereiten, macht der Städel Onlinekurs Bezüge zwischen Künstlern und Werken über verschiedene Epochen hinweg deutlich. Er vermittelt bildwissenschaftliche Methoden, um Sichtbares zu verstehen und Verborgenes zu entdecken: Die Kursteilnehmer entwickeln ein Bewusstsein für die unterschiedlichen Entstehungskontexte eines Werkes, sie erkennen, wie und warum sich Künstler und Künstlergruppen zusammengeschlossen haben oder aufeinander beziehen und auf welche Art und Weise unterschiedliche Institutionen mit Kunst umgehen. So befähigt das Programm die Lernenden letztlich zum selbstständigen und kritischen Umgang mit Kunst.

Der Städel Onlinekurs gliedert sich in fünf Module. Diese folgen keiner zeitlichen Chronologie, sondern setzen inhaltliche Schwerpunkte, die aufeinander aufbauen:

  • Modul 1 - Sehen lernen: Formale und motivische Bildanalyse
  • Modul 2 - Verborgenes entdecken: Unterschiedliche Entstehungskontexte von Kunstwerken
  • Modul 3 - Positionen ergründen: Künstlerische Programmatiken und Ordnungssysteme
  • Modul 4 - Verbindungen zeigen: Korrespondenzen zwischen verschiedenen Künstlern und deren Werken
  • Modul 5 - Sammeln und präsentieren: Das Museum und seine Rolle in der Kunstwelt

Zu Beginn jedes Moduls führt ein ca. fünfminütiger Film in den jeweiligen Themenabschnitt ein. Unterhaltsam moderiert werden diese Filme von Film- und Theaterschauspieler Sebastian Blomberg. Aufeinander aufbauende Filme zu einzelnen Werken und Themen sowie vertiefende Texte vermitteln relevante kunsthistorische und bildwissenschaftliche Kenntnisse, die unterstützend zur erfolgreichen Bearbeitung der gestellten Aufgaben herangezogen werden können. Der Zeitstrahl mit Informationen zu Werken, Künstlern, Stilen und Schulen sowie zu historischen und kulturellen Kontexten kann vom Kursteilnehmer jederzeit für Lösungswege herangezogen werden. Jedes Modul schließt mit einer Zusammenfassung ab, in der das erlernte Wissen noch einmal kritisch reflektiert wird. Die Teilnehmer können sich grundsätzlich im für sie angemessenen Tempo durch die fünf Module bewegen und haben während des Kurses immer wieder die Möglichkeit, sich tiefgreifender mit einem Thema zu beschäftigen oder aber zum nächsten Punkt überzugehen. Insgesamt beinhaltet der Kurs rund 40 Stunden multimedial aufgearbeitetes Wissen.

Zugangsvoraussetzungen
Interessierte müssen sich lediglich auf der Website des Städel Onlinekurses über onlinekurs.staedelmuseum.de anmelden und können sofort in den Kurs einsteigen. Das völlig kostenlose Angebot kann auf Computern und Tablets genutzt werden und ist für moderne Browser optimiert.

Kunstvermittlung und Bildung im digitalen Raum
Die Förderung von „Kunstgeschichte Online – der Städel Kurs zur Moderne“ durch den Städelschen Museums-Verein resultiert aus einem der Kernanliegen des 1899 gegründeten Freundeskreises: Neben Neuerwerbungen und dem damit verbundenen Sammlungsausbau des Museums engagiert sich der Verein wesentlich bei der Förderung von wissenschaftlicher Arbeit und Bildungsprojekten. Die Realisierung des ersten Onlinekurses des Städel unterstreicht die gemeinsamen Bestrebungen von Verein und Museum: Vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung des Alltags ist es von zentraler Bedeutung, den Bildungsauftrag der Kulturinstitutionen in den digitalen Raum hinein zu erweitern und völlig kostenfreie Angebote zu bieten, die allen Zielgruppen offen stehen und neue Zugänge zu Kunst und Kultur liefern. Was das Frankfurter Museum im letzten Jahr anlässlich seines 200-jährigen Jubiläums und breit angelegt unter dem Schlagwort der Digitalen Erweiterung begonnen hat, führt es auch 2016 konsequent weiter. Mit „Kunstgeschichte Online – der Städel Kurs zur Moderne“ leistet das Städel Museum zeitgemäße, innovative und nicht zuletzt unterhaltsame Vermittlungs- und Bildungsarbeit im Kunstbereich.

KUNSTGESCHICHTE ONLINE –
DER STÄDEL KURS ZUR MODERNE

URL: onlinekurs.staedelmuseum.de
Launch: 16. März 2016
Technische Voraussetzungen: Kunstgeschichte Online – der Städel Kurs zur Moderne kann auf Computern und Tablets genutzt werden und ist für die Ansicht in modernen Browsern optimiert.

Eine Produktion des Städel Museums in Kooperation mit der Leuphana Universität Lüneburg, Institut für Philosophie und Kunstwissenschaft und Centre for Digital Cultures Gesamtkonzeption: Dr. Chantal Eschenfelder (Städel Museum, Leitung Bildung und Vermittlung), Prof. Dr. Beate Söntgen (Leuphana Universität Lüneburg, Professorin für Kunstgeschichte), Herbert Schwarze (Dramaturg, Berlin)
Technische Konzeption, Gestaltung und Umsetzung: agenturfuerkrankemedien GmbH, Berlin
Förderer: Städelscher Museums-Verein e.V. mit Unterstützung der Christa Verhein-Stiftung
Zusätzliche Unterstützung von: maze pictures GmbH, München & Berlin

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