Presseinformation

Frankfurt forever! Fotografien von Carl Friedrich Mylius

12. Februar bis 1. Juni 2025
Ausstellungshalle der Graphischen Sammlung
Pressevorbesichtigung: Dienstag, 11. Februar 2025, 11.00 Uhr

Seine Fotografien sind eine Reise durch die Zeit. Wie kaum ein anderer Fotograf prägte Carl Friedrich Mylius (1827–1916) das Bild Frankfurts. Von der Zeil, dem Eschenheimer Turm, dem Goethe-Denkmal über den Römer bis hin zum Mainufer hielt er die berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt fest. Damit wurde er vor mehr als 150 Jahren zum Wegbereiter der Architekturfotografie. Das Städel Museum widmet Carl Friedrich Mylius mit rund 80 seiner Arbeiten vom 12. Februar bis zum 1. Juni 2025 die erste große Einzelausstellung. Anlass ist eine Schenkung aus Privatbesitz von 180 Fotografien, die den Bestand mit Aufnahmen von Carl Friedrich Mylius in der Städel Sammlung vortrefflich ergänzt und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich macht.

Frankfurt war als Ort der Kaiserkrönungen, als Messestadt und durch seine geografische Lage in der Nähe des Mittelrheins im 19. Jahrhundert ein bedeutender Anziehungspunkt für Reisende. Durch den sich etablierenden Tourismus wurden Carl Friedrich Mylius’ Fotografien noch heute bekannter Sehenswürdigkeiten zu beliebten Souvenirs. Viele seiner Ansichten zeigen eine Stadt im Wandel. Frankfurt erlebte damals nicht nur eine politische Neuordnung durch die preußische Annexion, sondern auch eine rasante wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung. Industrialisierung und Verstädterung führten zu einschneidenden baulichen Veränderungen – ganze Straßenzüge in der Alt- und Innenstadt verschwanden. Als Chronist dieser Zeit dokumentierte Mylius die historischen Orte seiner Stadt genauso wie Neubauten, Industrieanlagen und die moderne Infrastruktur. Es zog ihn auch ins Frankfurter Umland – der Feldberg im Taunus, die Städte Kronberg, Königstein und Gelnhausen –, und er hinterließ die teils ersten existierenden Aufnahmen dieser Orte. Ein besonderes Werk der Ausstellung ist eine 7,60 Meter lange Ansicht des Mains. Es ist das erste fotografische Panorama Deutschlands.

„Seit seinen Anfängen ist die Faszination für das Medium Fotografie ungebrochen. Die Fotografien des Frankfurters Carl Friedrich Mylius sind ein wertvolles visuelles Erbe – künstlerisch herausragende Werke und zugleich bedeutende Dokumente der Stadtgeschichte. Mylius’ Ausbildungs- und Lebensgeschichte ist mit dem Städel Museum verbunden: Noch während seiner aktiven Schaffenszeit übergab er seine Fotografien an das Städel. Im Jahr 2023 wurde dieser einmalige historische Bestand durch eine großzügige private Schenkung erweitert. Mit dieser Ausstellung können wir Carl Friedrich Mylius’ Gesamtwerk erstmals umfassend vorstellen“, so Philipp Demandt, Direktor des Städel Museums.

„Carl Friedrich Mylius spezialisierte sich als einer der Ersten in der jungen Frankfurter Fotografieszene Ende der 1850er-Jahre auf Architekturansichten. Als Fotograf war er neutraler Beobachter, indem er seine Motive sachlich und unvoreingenommen festhielt. Gleichzeitig setzte er künstlerische Gestaltungsmittel wie die Zentralperspektive und einen ausgewogenen Bildaufbau ein, was sein sensibles Gespür für Komposition zeigt. Bereits in diesen frühen Anfängen war die Fotografie mehr als bloße Abbildung – sie war ein Mittel, um die Stadt in einer ästhetischen Dimension zu erfassen. Das machte Mylius zu einem frühen Wegbereiter der Architekturfotografie“, erläutert Kristina Lemke, Kuratorin der Ausstellung und Sammlungsleiterin Fotografie.

Kuratorin: Dr. Kristina Lemke (Sammlungsleiterin Fotografie, Städel Museum) mit Unterstützung durch Dr. Brigitte Sahler
Gefördert durch: Dr. Marschner Stiftung
Mit weiterer Unterstützung durch: Dr. Ina Petzschke-Lauermann
Kulturpartner: hr2-kultur

Die vollständige Presseinformation finden Sie hier als PDF.

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